Mittwoch, 19. Februar 2014

Nur Schnupfen oder doch viel mehr - Nasenerkrankungen des Hundes

Nasenerkrankungen bei Hunden – Oftmals nicht unproblematisch


Symptome, Erkennung & Prävention eventueller Nasenkrankheiten


Krankheiten der Nase bleiben häufig lange im Verborgenen, weil sie meist tief in der Nasenhöhle des Hundes beginnen und deshalb nicht zu sehen sind. Darüber hinaus verursachen sie anfangs noch keine deutlichen Symptome. Gelegentliches Niesen kann ja auch durchaus beim Gesunden vorkommen oder auf einen harmlosen Virusschnupfen hinweisen. Kleinere Mengen Nasenausfluss leckt sich der Hund außerdem meist schnell wieder ab, sodass auch er in der ersten Krankheitsphase kaum auffällt. Ein frühes therapeutisches Einschreiten wäre jedoch gerade bei Nasenkrankheiten sehr wichtig, weil die zarten und empfindlichen Strukturen in der Nase von Krankheitserregern oder krankhaften Prozessen rasch unwiederbringlich zerstört werden können.


Niesen, Tränen und Schnodder


Zu den Symptomen von Nasenkrankheiten gehören Niesen, Rückwärtsniesen, Nasenausfluss, der klar, schleimig oder eitrig sein kann, Nasenbluten, Tränenträufeln, Veränderungen des Nasenschwamms, zum Beispiel Risse, Krusten oder Entfärbungen, und Schmerzen. Später können Schwellungen und Verformungen der Nase hinzukommen, das Allgemeinbefinden des Tieres kann beeinträchtigt sein. Die häufigsten Nasenkrankheiten sind Pilzbefall, Tumoren, chronische Nasenentzündungen ohne klare Ursachen (idiopathische lymphplasmazelluläre Rhinitis), Zahnwurzelentzündungen, Nasenmilben und Fremdkörper. Die Diagnose ist aufgrund der engen und „verschachtelt“ aufgebauten Nasenhöhle manchmal schwer zu stellen. Um sich ein Bild von der dreidimensionalen Nasenhöhle mit all ihren zarten Strukturen zu machen, ist eine Computertomographie unumgänglich, ein normales Röntgen liefert meist nicht genügend Informationen. Eine weitere wichtige Methode ist die Nasenspiegelung (Rhinoskopie) mit einem sehr feinen Endoskop. Meist muss der Tierarzt verschiedene Untersuchungsmethoden kombinieren, um zu einer Diagnose zu kommen. Darüber hinaus wird der Tierarzt natürlich auch das Nasensekret untersuchen.




Nasenerkrankung Hund


Pilzbefall


Die Pilzerkrankung der Hundenase ist auch unter dem Namen Aspergillose bekannt, weil meistens der Schimmelpilz Aspergillus fumigatus dafür verantwortlich ist. Der Pilz ist auch in den Nasen gesunder Hunde zu finden, nur wenn die Abwehrkräfte der Nasenschleimhaut geschwächt sind, kann der Pilz anwachsen und sich ausbreiten. Typischerweise betrifft die Krankheit zuerst nur eine Nasenseite und breitet sich dann auf die andere Nasenhälfte und die Nasennebenhöhlen aus. Der Pilz ist sehr aggressiv und kann die zarten Nasenmuscheln zerstören. Die erkrankten Hunde sind meist jung bis mittelalt. Sie haben zuerst ein-, dann beidseitig schleimigen bis eitrigen Nasenausfluss und Schmerzen. Der Nasenschwamm kann heller werden (Depigmentierung) und Geschwüre aufweisen. Niesen, Rückwärtsniesen, Nasenbluten, Schwäche und Antriebsarmut kommen hinzu. Die Diagnose wird durch den Ausschluss anderer Ursachen gestellt. Zur Behandlung gibt der Tierarzt Antipilzmedikamente direkt in die Hundenase ein. Bei 85 bis 90 Prozent der Hunde kann so eine Heilung erreicht werden, bei den restlichen Tieren muss über eine chirurgische Entfernung des befallenen Gewebes nachgedacht werden. Häufig folgt dem Pilzbefall eine bakterielle Entzündung, die aber mit gängigen Antibiotika gut behandelt werden kann.


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Nasenerkrankungen des Hundes – Nasentumore und Idiopathische lymphplasmazelluläre Rhinitis


Tumoren der Nase kommen beim Hund verhältnismäßig selten vor. Meist sind ältere, mittelgroße bis große
Hunde betroffen. Langnasige Tiere, die in der Stadt leben und Tabakrauch ausgesetzt sind, sollen besonders gefährdet sein. Der Tumor entwickelt sich zunächst einseitig. Symptome sind Nasenausfluss, Nasenbluten, Niesen, röchelnd-schnarchende oder pfeifend-zischende Atmung und Tränenträufeln. Gesichtsschmerzen und eine Verformung der Nase kommen später hinzu. Für eine definitive Diagnose muss der Tierarzt eine Gewebeprobe entnehmen und untersuchen lassen. Eine Heilung des Tumors ist meistens nicht möglich, aber man kann in vielen Fällen das Krebswachstum durch eine gezielte Strahlentherapie deutlich verlangsamen und dem Hund so ein längeres Leben bei guter Lebensqualität ermöglichen.


Dieser hartnäckige Schnupfen mit ein- oder beidseitigem schleimig-eitrigem Nasenausfluss ist durch die Einwanderung von besonderen Abwehrzellen (Lymphozyten und Plasmazellen) in die Nasenschleimhaut gekennzeichnet. Seine Ursache ist unbekannt. Möglicherweise ist der chronische Schnupfen eine Reaktion auf irritierende Stoffe in der Luft, beispielsweise Allergene oder Umweltgifte. Manchmal tritt er aber auch als Begleiterkrankung bei anderen Nasenleiden, zum Beispiel Tumoren, auf. Die Therapie des chronischen Schnupfens kann sehr frustrierend sein. Oft kombiniert man mehrere Medikamente, um überhaupt eine leichte Besserung zu erzielen.


Zahnwurzelentzündung


Bei eitrigen Entzündungen der Zahnwurzel können die dünnen Knochenwände des Hundes, die zwischen Zahnfach und Nasenhöhle liegen, durchbrechen. Dann gelangen die Eitererreger in die Nasenhöhle und verursachen dort eine Entzündung. Die wichtigste Maßnahme ist hier eine gründliche Zahnsanierung mit einer begleitenden Antibiotikatherapie.


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Nasenmilben bei Hunden und Fremdkörper


Nasenmilben (Pneumonyssoides caninum) sind einen bis eineinhalb Millimeter groß, cremefarben und sehr beweglich. Sie reizen die Nasenschleimhaut und verursachen Niesen, Rückwärtsniesen und Nasenausfluss. In Schweden sind etwa 20 Prozent der Hunde befallen, in Deutschland kommt die Milbe eher selten vor. Wie sich die Hunde anstecken, weiß man noch nicht. Mit Antiparasitika vom Tierarzt werden die Milben bekämpft. Wichtig ist, dass man die Behandlung dreimal wiederholt. Der Abstand zwischen den Wiederholungsbehandlungen hängt dabei vom verwendeten Medikament ab. Da Hunde ihre Nase überall hineinstecken, ist es kein Wunder, dass manchmal auch etwas darin steckenbleibt.


Am häufigsten sind wohl leichte, dünne Objekte wie Grasgrannen oder Grassamen, die beim Schnuppern geradezu in die Nase eingesogen werden. Aber der eine oder andere Hund hat sich im wilden Spiel ein Stöckchen in die Hundenase gebohrt. Während man diese großen Fremdkörper natürlich sofort sieht, bleiben die Grasgrannen eher verborgen. Man bemerkt, dass mit dem Hund etwas nicht stimmt, wenn dieser sich häufig die Nase reibt oder niest. Später kommen einseitiger eitriger Nasenausfluss und eventuell eine Schwellung der Nase hinzu. Fremdkörper sollten grundsätzlich nur vom Tierarzt herausgezogen werden, weil sonst leicht die zarten Binnenstrukturen der Hundenase zerstört werden und es zu starken Blutungen kommt. Darüber hinaus kann nur der Tierarzt mit einem Rhinoskop feststellen, ob auch wirklich alle Fremdkörperteile restlos entfernt wurden.



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Wunderwerk Hundenase – Multifunktionsorgan

Rund 230 Millionen Riechzellen sitzen auf der Riechschleimhaut, wir haben gerade mal 30 Millionen. Die Geruchsempfindlichkeit des Hundes ist bis zu zehn Millionen Mal höher als beim Menschen. Die Differenzierungsfähigkeit von Duftstoff en, also das Herausfiltern bestimmter Duftmoleküle aus einem Gemisch, ist tausend Mal so hoch wie bei uns. Im Bulbus olfactorius, dem Riechkolben, enden die Riechnerven in Glomeruli, kleinen Nervenbündeln. An diesen sitzen Schaltzellen, die mit dem Riechzentrum im Gehirn in Verbindung stehen. Dort werden die einzelnen Duftreize analysiert und mit bereits gespeicherten verglichen. Man schätzt, dass Hunde über eine Million verschiedener Duftstoff e unterscheiden und lebenslang im Gedächtnis abspeichern können. Vor dem Speichern werden diese Moleküle „sortiert“ und können beliebig wieder abgerufen werden.


Die Nase ist das wichtigste Sinnesorgan des Hundes. Mit ihrem Geruchssinn orientieren sich Hunde in ihrer Umgebung, verfolgen Spuren, finden Futter und kommunizieren mit ihren Artgenossen. Doch Hunde riechen nicht nur mit der Nase, sie atmen auch fast ausschließlich über sie ein und aus. Beim Streichen über die Nasenschleimhaut wird die Atemluft befeuchtet und wohltemperiert: Im Winter wird sie erwärmt und im Sommer abgekühlt. Gleichzeitig wirkt die Nase an heißen Tagen wie eine Klimaanlage. Bei jedem Atemzug verdunstet etwas von der Flüssigkeit, die die Nasenschleimhaut benetzt. Dadurch entsteht Verdunstungskälte, die das Blut in den unter der Schleimhaut liegenden Adern abkühlt. Der Blutstrom sorgt dann im gesamten Organismus für Abkühlung.


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Quelle: PartnerHund, Juli 2013,

Seite 30 – TA Barbara Welsch



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